Die Seliger-Gemeinde ist die Organisation der sudetendeutschen Sozialdemokratie. Sie steht in der Nachfolge der Deutschen Sozialdemokratischen Arbeiterpartei in der Tschechoslowakei und pflegt die Erinnerung an diejenigen Sudetendeutschen, die gegen Nationalismus und Nationalsozialismus und für Freiheit und Demokratie kämpften.
Heute steht die Seliger-Gemeinde für ein freies und einiges Europa. Mit unterschiedlichen Veranstaltungen wirbt sie für den deutsch-tschechischen Dialog.
Sie haben Interesse an unserer Arbeit oder an der Geschichte der sudetendeutschen Sozialdemokratie? Die Geschichte ihrer Familie ist verbunden mit der Geschichte unserer Bewegung? Schreiben Sie uns – gerne kommen wir mit Ihnen ins Gespräch.
Kontakt:
Seliger-Gemeinde e.V. - Bundesgeschäftsstelle
Oberanger 38 - D-80331 München
Tel.: 089 / 59 79 30
E-Mail: info@seliger-gemeinde.de
Wir bedanken uns für die wertvolle Zusammenarbeit bei:
 
 
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Oto Novotný (Mitte) im Gespräch mit Ulrich Miksch (li.) - Thomas Oellermann (re.) als Übersetzer
Vor 20 Jahren: Das Antifa-Projekt der Regierung Paroubek
Ulrich Miksch im Gespräch mit dem Politik-Berater Oto Novotný
Heute polarisiert das Schlagwort „Antifa“: Einerseits tauchen in diesem Jahr mehrmals Hashtags wie #DankeAntifa oder #ichbinantifa bei Twitter in Deutschland auf, andererseits fordern Politikerinnen ein Verbot „der Antifa“, weil sie eine Gefährdung der Demokratie befürchten. Tatsächlich ist die Antifa, entgegen der im Netz weit verbreiteten Verschwörungstheorien, keine Organisation.
Antifaschismus (zusammengesetzt aus griechisch ἀντί antí „gegen“ und Faschismus) bezeichnet eine Haltung, die sich gegen Faschismus richtet. Typisch faschistisch sind eine totalitäre Ein-Parteien-Herrschaft, die auf einem extremen Nationalismus und der Verherrlichung von Stärke und Gewalt basiert. Weitere Merkmale sind ein kultisch verehrter Führer, der absolute Loyalität verlangt, die Unterdrückung Andersdenkender, die Überbetonung von Männlichkeit und Gemeinschaft und die Ausgrenzung sowie Verfolgung von Minderheiten, oft auf rassistischer oder ethnischer Basis. Also eine zu Recht notwendige Gesinnung, deren Verunglimpfung darin gipfelt, dass US-Präsident Trump die Antifa nun als "terroristische Organisation" eingestuft hat. Experten stellen Verfassungsmäßigkeit und Durchsetzbarkeit der Maßnahme berechtigter Weise in Frage.
Noch vor 20 Jahren, war der Begriff „Antifaschismus“, zumindest im deutsch-tschechischen Dialog, durchweg positiv besetzt. In seinem Beitrag beim Herbstseminar 2025 erinnerte sich Oto Novotný, langjähriger Berater verschiedener tschechischer sozialdemokratischer Parteivorsitzender und Premierminister, im Gespräch mit Ulrich Miksch an die Entstehung der wichtigen Entschuldigungsgeste gegenüber den antifaschistischen Sudetendeutschen 2005 durch Ministerpräsident Jirí Paroubek. Diese Initiative, die nach Aussage Novotnýs eine sehr positive Aufnahme in der tschechischen Gesellschaft fand, führte 2007 zur Verleihung des Wenzel-Jaksch-Gedächtnispreises an Jirí Paroubek, der allerdings sehr bald danach eine eher nationalistische politische Perspektive wählte, nachdem er die tschechischen Sozialdemokraten verlassen hatte.
 
 
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Historiker im Gespräch: Thomas Oellermann (Mitte) moderiert das Alexandersbadr Forum 20255 mit Andreas Wiedemann (li.) und Jakub Vrba (re.)
Alexandersbader Forum
Geschichte in der Sackgasse. Diskussion zur Rolle von Geschichtsvermittlung in der heutigen Zeit
„Geschichte wiederholt sich nicht - nie!“ - „Rebellion gegen die Elite“ - „Skandalisierung der Gesellschaft“
In der Podiumsdiskussion im „Alexandersbader Forum“ standen Mgr. Jakub Vrba und Andreas Wiedemann den Zuhörerinnen und Zuhörern Rede und Antwort zum Thema „Geschichte in der Sackgasse“. Moderiert wurde die Runde von Dr. Thomas Oellermann.
 
 
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Rüdiger Zimmermann bei seinem Vortrag (Foto Miksch - Collage)
100 Jahren FES: Die Friedrich-Ebert-Stiftung als Heimstatt politisch Verfolgter aus der Tschechoslowakei
Am Freitagabend, zu Beginn des Herbstseminars 2025 der Seliger-Gemeinde referierte Rüdiger Zimmermann in seinem Vortrag zu 100 Jahren Friedrich-Ebert-Stiftung (FES) über Tschechinnen und Tschechen, die in der Bibliothek der FES, nachdem sie die Tschechoslowakei nach dem kommunistischen Umsturz 1968 verlassen hatten, Arbeit und eine neue Heimat gefunden hatten. Es wurde ein Bericht zur Solidarität der deutsch-tschechischen Sozialdemokratie.
 
 
Foto: Erika Kalkofen-Frahne beim Vortrag (QUelle: AKUBIZ Pirna)
Ausstellung "Georg Hans Trapp" in Pirna
Am Dienstag eröffnete Erika Kalkofen-Frahne in der K2 Kulturkiste in Pirna die Ausstellung der Seliger-Gemeinde. "GHT" zeigt frühe Werke des sudetendeutschen Antifaschisten Georg Hans Trapp. Präsentiert werden Zeichnungen und Drucke die für sozialdemokratische Zeitungen oder Flugblätter angefertigt wurden.
Mit dabei war eine Pfadfindergruppe mit jungen Erwachsenen aus Mecklenburg-Vorpommern. Erika Kalkofen-Frahne hatte rege und sehr interessierte Nachfragen, auch allgemein zum Geschehen im Sudetengau/ Böhmen und "was ist die Seliger-Gemeinde?".
Die Bilder wurden einzeln vorgstellt und die jungen Leute verfolgten dies im jeweiligen Ausstellungskatalog.
Die Ausstellung wird im AKUBIZ PIRNA noch bis zum 18. November zu sehen sein.
 
 
Mit Interesse verfolgten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die interessanten Beiträge des Herbst-Seminars der Seligergemeinde (Foto: Christian Reppe)
Herbstseminar mit Tiefgang
Viele politische Themen und eine wegweisende Bundesversammlung
Das Herbstseminar der Seliger-Gemeinde vom 17. bis 19. Oktober 2025 in Bad Alexandersbad stand unter dem Motto „Es ging um alles – deutsche und tschechische Perspektiven auf 80 Jahre Kriegsende und Vertreibung“. Ein reichhaltiges Programm mit abwechslungsreichen Vorträgen fesselte die Teilnehmerinnen und Teilnehmer.

Forum Bad Alexandersbad – die Seliger Gemeinde ging 2018 mit einem neuen Diskussionsformat an den Start
Das Alexandersbader Forum befasst sich mit aktuellen gesellschaftspolitischen Themen im deutsch-tschechischen Dialog.
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Da immer größeres Interesse deutscher und tschechischer Leserinnen und Leser für diese Publikationen erkennbar ist, erweitert die Seliger-Gemeinde ihr Portfolio um das Format „Lorem ipsum“, das die Lust auf deutsch-tschechische Literatur aufgreift und unterstützen will.
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