Im Gespräch vor Josef Hofbauers Schreibmaschine im Aussiger Museum: (v.l.) Tomáš Okurka vom Collegium Bohemicum, Peter Hofbauer, Thomas Oellermann und Robert Hofbauer. (Text: Thomas Oellermann, Foto: Ulrich Miksch)
Josef Hofbauer kehrte nach Böhmen zurück
Seine Enkel Peter und Robert besuchen die "Unsere Deutschen" in Ústí nad Labem/Aussig
Josef Hofbauer (1889-1948) war der bedeutendste sudetendeutsche sozialdemokratische Schriftsteller. Von ihm stammte das bedrückende Antikriegsbuch "Marsch ins Chaos", aber auch die Biographie auf den tschechoslowakischen Staatspräsidenten Tomáš Garrigue Masaryk "Der große alte Mann". Nicht zuletzt war er auch Mitautor der bis heute einzigen Biografie zu Josef Seliger. Hofbauer schrieb vor allem auch für viele sozialdemokratische Zeitungen und Zeitschriften.
Seine Bücher waren immer auch ein starkes Symbol gegen Nationalismus und Nationalsozialismus. Dies führte dazu, dass Hofbauers Bücher von den Nazis verboten und öffentlich verbrannt wurden. 1938 floh Hofbauer mit seiner Familie nach Schweden. 1948, nach der Rückkehr nach Deutschland, nahm er eine Redaktionsstelle bei einer sozialdemokratischen Zeitung in Hessen an. Er verstarb aber kurz nach seiner Ankunft an einer Krankheit. Beerdigt ist er in Schweden.
2010 kam Thomas Oellermann, damals für das Collegium Bohemicum in Aussig tätig, mit der Familie Hofbauer in Schweden ins Gespräch. Die Enkel stifteten dann den Nachlass des Großvaters, der in einem großen Koffer überdauert hatte, an das Museumsprojekt. Nach vielen Jahren der Vorbereitung ist die Geschichte Hofbauers nunmehr also auch in der großen Ausstellung "Unsere Deutschen" zu sehen. Nach dem Abklingen der Pandemie konnten die Hofbauers nun endlich sehen, wie ihr Großvater in die Ausstellung eingegangen ist.